Manualtherapeutische Massageform
Tuina Anmo
Körperarbeit nach der Traditionellen Chinesischen Medizin
Was ist Tuina?
TUINA ist eine der ältesten komplexen manualtherapeutischen Massageformen und greift auf das Wissen und die Erfahrungen von weit über 2000 Jahren zurück.
Tuina basiert auf der Meridianlehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und nimmt in der Therapie der TCM einen hohen Stellenwert ein.
Die Tuina-Therapie sieht den Menschen in seiner Ganzheit. Sie setzt nicht nur bei lokalen Beschwerden an, sondern bezieht das Gesamtsystem des Menschen, seinen Körper, seine Umwelt und die Natureinflüsse mit ein. Das Ziel ist es, das Gleichgewicht im Körper – Yin und Yang – wieder herzustellen.
Im Bereich der alternativen Behandlungsmethoden stellt Tuina eine wichtige Bereicherung dar.
Als prophylaktische Maßnahme eingesetzt, hilft die Tuina-Therapie die Gesundheit zu bewahren und die Abwehrkräfte des Körpers zu stärken.
Tuina ist in jedem Lebensalter anwendbar.
Für Kinder wurde eine besonders sanfte Variante der Tuina-Methode entwickelt (Kinder-Tuina). Diese unterstützt bei fieberhaften Infekten, Verdauungsproblemen oder Entwicklungsstörungen und bietet somit eine wirksame und nebenwirkungsfreie Behandlungsalternative.
TUINA ersetzt keine ärztliche Behandlung. Diese Form der Körperanwendung dient ausschließlich der Prävention und Gesunderhaltung.
Anwendung bei Lernstörungen
Eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit mit und am Körper des Kindes ist das Einverständnis der Erziehungsberechtigten und natürlich das des Kindes. Ist jedoch erst einmal ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, steht dem meist nichts im Wege.
Schul- und Familienstress führen bereits bei Kindern zu psychischen und physischen Problematiken. Häufig sind es systemische Probleme, so dass u.U. in Betracht gezogen werden könnte, zunächst die Mutter oder den Vater zu behandeln. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Lernprobleme verschwinden können, wenn die Bezugsperson des Kindes wieder ausgeglichen und in sich ruhend ist. (Ein Appell an alle Mütter und Väter auch auf sich zu schauen, und die Ursachen nie nur bei dem Kind zu suchen!)
Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung mit den Methoden der TCM ist neben der Berücksichtigung lebensgeschichtlicher Belastungen und körperlicher und psychischer Begleitsymptome die Betrachtung der Kernsymptomatik.
Lern- und Aufmerksamkeitsstörungen sind Ausdruck einer Störung im Funktionskreis Herz und des ihm innewohnenden Shen.
Als Shen bezeichnet man den umfassenden Komplex aller Funktionen der Persönlichkeit, der Psyche des Bewusstseins und der Spiritualität in den fünf Funktionskreisen (Maciocia 1997).
Folgende Muster können den Fluss von Informationen behindern:
Hitze
Schleim
Qi-Mangel
Nieren-Schwäche
Hinzu kommt die Unterscheidung zwischen Leere Muster und Fülle Muster.
Bei Leere Mustern ist nicht genügend Qi vorhanden, um die Gedanken und Dinge zu ordnen. Dem Geist (Shen) fehlt somit die Energie (Qi), um eine ausreichende Struktur im Denken, Lesen und Schreiben einzuhalten. Zudem ist der Schüler/in müde, antriebslos und lustlos.
Bei Fülle / Hitze Mustern sind alle Funktionen beschleunigt, die Gedanken überschlagen sich. Auch Buchstaben und Worte können nicht mehr sortiert werden. Der Geist ist zu schnell und die Umsetzung unkoordiniert.
Schleim trübt Sinnesorgane und Gehirn, Lernprozesse werden verlangsamt. Beide Gehirnhälften können kaum zusammenarbeiten, Ordnung kann kaum gehalten werden. Sowohl visuelle als auch akustische Eindrücke können nur unzureichend be- und verarbeitet werden.
Zudem kann bei Lese-Rechtschreibstörungen ein weiteres Muster eine Rolle spielen:
die Leber Qi Stagnation (bedingt durch Stress, Druck, Anspannung)
Hier steht weniger eine mentale Schwäche im Vordergrund, als eher der ungenügende (emotionale) Umgang mit der Situation.
Bei einer Leber Qi Stagnation kommt es zu schnell wechselnden Symptomen, z.B. wechselnde schulische Leistung. Diese Lernschwankungen sind besonders bei Stress oder in Drucksituationen sehr ausgeprägt.
Übergeordnetes Ziel ist es, einen individuellen, für das Kind stimmigen Förderplan aus den mir zur Verfügung stehenden Handlungsbereichen zusammenzustellen, dessen Inhalte flexibel und je nach emotionaler und physischer Verfassung durchgeführt werden. Das Wohlergehen des Kindes steht hierbei immer an erster Stelle.
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